Leuenberg Hoelstein

Berichte aus dem GSK I

Leuenberg/Hölstein

20. - 24. Juni 2016

Montag, 20.06.2016

Zum ersten Mal begegneten wir uns im herrlich schönen Seminarhotel Leuenberg zu Kaffee und Gipfeli.

Nach lustigen Ballspielen, bei dem wir unsere Namen spielerisch lernten, ging der Morgen Zip-Zap vorbei (Insider):-).

Nun sammelten wir uns für das erste gemeinsame Mittagessen. Nach einem spontanen eingestimmten Tisch-Gebet von Pascal, durften wir das leckere und üppige Mittagessen geniessen.

Während der Mittags-Pause haben wir uns schon gegenseitig grossartig ausgetauscht. Pünktlich um 14:00 Uhr starteten wir wieder im Schulungsraum. Im Kreis erzählten wie wir uns gegenseitig von unserem Werdegang und wie wir zum Sigisten-Beruf kamen.

Die Bilder von «unseren» Kirchen nutzten ein als Spiel und mussten erraten, welche Kirche, zu wem gehört.

Im Anschluss haben wir noch einen Film angeschaut über den Sonntag im Jahre 2050.

Nach kurzer Pause waren wir in das Thema Kommunikation vertieft.

Patrick musste in der Mitte sitzen und nur durch Beschreibung eine geometrische Form erklären und die Kursteilnehmer dazu zeichnen.

Wir werden von diesem Thema einiges zu Herzen nehmen und dies auch versuchen anzuwenden.

Beim Abendessen gab es wieder einen regen Austausch über unseren Tag, welches noch bis lange in die Nacht anhielt.

Lucia, Pascal und Patrick

Dienstag-Morgen, 21.06.2016

Den zweiten Kurstag eröffnete Marco Petrucci mit einem kurzen schriftlichen Test zum Thema Kirchenjahr vom Advent bis zum Ewigkeitssonntag. Fix datierte Feste seien aus dem heidnischen Götterglaube hergeleitet, worin Sterne und Planeten eine besondere Bedeutung besassen, andere lehnten sich an das Judentum an. So war Weihnachten von ehedem ein besonderes Hochfest. Der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit wurde geschickt von einer neuen, christlichen Bedeutung überdeckt. Historisch sei Weihnachten nicht belegt, vielmehr handle es sich hierbei um eine schöne Geburtslegende. Durch die, an manchen Feiertag angehängten Montage, wird die Bedeutung des Festes erhöht und rührt noch aus der Zeit der kirchlich-staatlichen Einheit. Herr Petrucci liess uns wissen, der Gründonnerstag leite sich von grînen, weinen ab und Pfingsten sei quasi der Geburtstag der Kirche (Apg 2,1-13). Ein kurzer Exkurs über die vom 2. Vatikanischen Konzil eingeführten Liturgische Farben (weiss, rot violett, grün) schloss den Vortrag ab und übergab das Staffelholz an die Floristin Sandra Kunz.

Diese begeisterte mit ihrem freundlichen Wesen rasch alle Teilnehmer für die Blumenwelt, obwohl der eine oder andere zuvor offenkundig noch nicht allzu viel mit dem Thema Blumenschmuck anfangen konnte. Sie betonte, dass es in Kirchen auf schmücken und nicht dekorieren ankäme und man die Atmosphäre des oft ziemlich grossen Raumes zu steigern versuchen solle. Die Farbe Blau sei besser zu vermeiden, weil sie aus der Entfernung oft als schwarz wahrgenommen würde. Des Weiteren gebe es keinen schlechten oder schwierigen Raum, Komplementärfarben sorgen dabei für Kontrast und steigern den Eindruck. Grau ermöglicht Akzente zu setzen, für bereits architektonisch bzw. malerisch verzierte Kirchenräume empfehle sich das Setzen von Akzenten, wobei Blumenschmuck generell auf der dem Lichteinfall abgewandten Seite platziert werden solle. Für Frühlings- und Sommerblumen wird überwiegend ein Messer benötigt, für den Herbst und Winter eher eine Rebschere. Diverse Anschnitte wurden präsentiert (Rosen lang, Sommerflor kurz) und das mitgebrachte Material präsentiert, aus dem dann die Teilnehmer in der Nachmittagsrunde selbst eine blumige Kreation entwickeln, platzieren und vorstellen durften.

Dienstag-Nachmittag 21.06.2016

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Praxis. Nach dem theoretischen Morgenteil erfolgten einige Anweisungen von Sandra Kunz. Das nachfolgende Stillschweigen der Sigristen wusste sie nicht so recht zu interpretieren. Dachten wir bereits so konzentriert nach, oder waren wir alle erschlagen. „Geht es euch noch gut?“ War dann auch ihre anschliessende Frage. Aber schon bald herrschte wieder die fröhliche Stimmung vom Morgen und emsiges Treiben setzte ein. Aus der Fülle von Materialien und Blumen wurde etwas ausgesucht, Strassenbesen wurden zerlegt, aus Kokosschnur entstanden Geflechte (die Hände erhielten dabei gleichzeitig ein Gratispeeling...), Holzscheite wurden zu Einfassungen zusammengebunden, Steckmoos zurechtgeschnitten.... Bald folgten Farbtupfer mit Blumen. Die Werke wurden nach und nach zu dekorativen Einheiten komponiert. Nun galt es noch einen geeigneten Platz im oder vor dem Gebäude zu finden, wo die Dekorationen gebührend zur Geltung kommen konnten. Jede Gruppe durfte ihr Werk kurz vorstellen, bevor es den kritischen Augen unserer Floristin standhalten musste. Erstaunlich welche Vielfalt, Kreativität aber auch handwerkliches Geschick hervorgezaubert wurde. Mit grossem Applaus endete ein sehr gelungener, motivierender und instruktiver Tag.

Monika und Christian

Mittwoch-Morgen, 22.06.2016

Am Mittwochmorgen nahmen wir das Thema Schwerhörigkeit durch. Frau Priska Zürcher leitete uns durch den ersten Teil des Morgens. Wir lernten die verschiedenen Stufen der Schwerhörigkeit kennen. Als Übung mussten wir uns gegenseitig im Lippenlesen testen, was sich als sehr schwierig erwies.

Als sehr spannend erwies sich auch die Möglichkeit, verschiedene Audiobeispiele anzuhören, bei welchen man sich vage vorstellen konnte, wie es ist, schwerhörig zu sein.

Frau Zürcher stellte uns auch verschiedene Hörgerätmodelle vor, wobei sie auf das Cochlea-Implantat etwas genauer einging.

Nach kurzer Pause, bei vollem Sonnenschein, starteten wir mit Herr Müller in den zweiten Teil des Morgens, in den Bereich Audiotechnik. Den Schwerpunkt des Kursteils legten wir auf die Ringleitung und die dazugehörigen Empfänger und Hörgeräte.

Wir lernten, wie eine Ringleitung funktioniert und wie sie am besten verlegt werden sollte um die beste Tonqualität zu erreichen. Auch wurden allfällige Störungen und deren Behebung rege diskutiert und Fallbeispiele aus den Kirchen der Sigristen besprochen.

Die eigens für den Kurs verlegte «Mini-Ringleitung» konnte ausprobiert werden um Störquellen oder ungünstige Sitzpositionen der Besucher eins-zu-eins nachzuvollziehen. Umso wichtiger ist es, dass man die Stärken und Schwächen der Ringleitung in der eigenen Kirche kennt und die Besucher mit Hörschwächen, die entsprechend geeigneten Plätze zuweisen kann.

Marco, Simon und Ines

Mittwoch-Nachmittag, 22.06.2016

Erste Hilfe Kurs

Trotz vermutlich heissestem Tag des Jahres J begrüsste uns Barbara Thommen mit leichter Verspätung um 13.38 Uhr zum Nachmittagsprogramm zum Thema Erste Hilfe unter der Leitung von Patrick Egger.

Themen waren:

BLS/AED
Herzinfarkt
Kreislaufkollaps
Hirnschlag
Atemwegsverlegung

Zur Einführung wurde uns ein Film über einen Herzinfarkt mit Anwendung eines Defibrillators gezeigt. Nach allgemeinen Hintergrundinformationen übten wir praktisch gegenseitig die Seitenlage in kleineren Gruppen.
Nach kurzer Pause gab es eine Einführung über die Herzmassage. Wobei die Presstiefe der Hände 5-6 cm und die Pressfrequenz 100-120x pro Minute sein sollte. Dieses konnten wir anschliessend in kleinen Gruppen an drei Dummies üben und zur Kontrolle via PC auf der Leinwand beobachten und kontrollieren. Auch die Beatmung des Patienten wurde uns demonstriert.
Interessant und für viele neu war die Anwendung eines AED-Gerätes (Automatisches, externes Defibrillatorgerät), was jeder selbst nach kurzer Anleitung am Dummie lernen und mit der Herzmassage kombinieren konnte.

Zum Schluss gab es noch einige wichtige Informationen zu Kreislaufkollaps, Hirnschlag und Atemwegsverlegung (Ersticken durch Verschlucken).

Zur späteren Erinnerung erhielten wir ein Merkblatt über die wichtigsten Regeln betreffend Reanimation.

Es war ein sehr spannender und lehrreicher, aktiver Nachmittag.

Daniel, Stefan, Oliver

Donnerstag-Nachmittag, 23.06.2016

Herr Max Bretscher von der Firma Muri/Baer Kirchentechnik lebt und liebt die Glocken und nahm uns auf eine Zeitreise mit.

Mit viel Freude und Begeisterung erklärte er uns in einfacher Sprache mit vielen Beispielen und lustigen Anekdoten worauf wir Sigristen aufpassen sollen, damit unsere Glocken ein halbes Jahrhundert oder länger läuten können.

Nach der Kaffeepause wurde es technischer. Die verschiedenen Epochen der Entwicklung von den automatischen Steuerungen wurden uns verständlich erklärt. Zu diesem Thema gab es am meisten Fragen von uns, da keine Anlage wie die andere ist.

Wir wagten sogar einen Blick in die Zukunft, der totalen Vernetzung von der Kirche. Die Entwicklung vom Touchscreen wo alles zentral reguliert wird, wie z. B. Heizung, Licht, Akustik, Glocken, Liederanzeige, Schliesstechnik, Uhren, fangt an sich in den Kirchen durchzusetzen.

Herr Max Bretscher hat uns ans Herz gelegt gut zu überlegen, was für unsere Kirche an Elektronik sinnvoll ist, damit auch bei Störungen der Elektronik die einzelnen Komponenten bedienbar bleiben.

Victoria & Daniela

Freitag-Morgen, 24.06.2016

Pünktlich um 8.30h begrüsst uns Olivier Eindiguer und leitet zum theologischen Teil von Pfarrer Marco Petrucci über.

Das Programm beinhaltet die Tradition des Reformiertsein und auch das Wissen zu vermitteln eine Haltung im Umgang mit den Gläubigen einzunehmen.

Wir beginnen mit der Reise durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte.

Einstieg mit Quiz, die Teilnehmer dürfen herausfinden ob die Sprichworte in der Bibel stehen oder nicht. Einige Sprichworte aus der Bibel werden noch benutzt, auch wenn das vielen nicht so bewusst ist.

Wir sehen die Tonbildschau über die Entstehung der Bibel, der heiligen Schrift.

Der Film kann über www.relimedia.ch bestellt werden, gratis für Mitarbeitende der Landeskirche.

Was ist die Bibel überhaupt: - eines der ältesten Bücher der Welt, - rund 1300 Seiten, bereits in 1800 Sprachen übersetzt, - das meistverbreitete und meistgelesene Buch der Welt.

Es zieht ein roter Faden durch die Bibel, Gott will die Geschichte mit den Menschen immer fortsetzen. Die Beziehung zwischen Gott und den Menschen geht immer weiter. Es ist eine Befreiungsgeschichte, z. B. Auszug aus Aegypten.

Ein weiteres Thema: Das Kirchgesangbuch, ein interessantes und lehrreiches Buch bzw. Fundgrube auch für Sigristen, falls einmal die Pfarrperson ausfällt.

Darin enthalten ist eine Notfall-Lithurgie Nummer 150 sowie Nummer 555, die mögliche Form eines Gottesdienstes. Es ist alles vorhanden ausser einer geschriebenen Predigt.

Das Gesangbuch beinhaltet auch Kurzbiografien bedeutender Theologen und Komponisten.

Mit diesen Informationen können die Sigristen nun beruhigt und gelassen die Mittagspause geniessen.

Für den Text verantwortlich Marlies, Robin und Christian, jedoch nicht fürs feine Essen.

Freitag-Nachmittag, 24.06.2016

Thema: Kirche und Religion

Nach einer verlängerten Mittagspause, wo wir Sonne und Wärme getankt haben, ging es mit Pfarrer Marco Petrucci weiter.

Nach kurzer Zeit waren wir schon sehr vertieft mit dem Thema Reformation. Wir schauten uns einen Film über den Reformator Zwingli, welcher 1484 in Wildhaus in einer Bauernfamilie geboren wurde, an. Mit 23 Jahren war er bereits Pfarrer in Glarus. Von da aus kam er nach Zürich ins Grossmünster. Von nun an nahm die Reformation seinen Lauf. Beim zweiten Kappelerkrieg 1532 fand Zwingli den Tod. Sein Nachfolger war Heinrich Ballinger.

Die Früchte der Reformation tragen wir noch heute.

-öffentliche Schulen (Bildungswesen)

-soziales Denken

-Spitäler

-Armutsbekämpfung

-usw.

Kirche: Was gehört dazu?

Im zweiten Teil galt es in mehreren Gruppenarbeiten einen Begriff-Katalog zu bearbeiten. Wir hatten 77 kirchliche Begriffe, die wir auf 10 Begriffe kürzen mussten. Dies löste z. T. hitzige Diskussionen aus. Weil jeder der 24 Teilnehmer einen anderen Begriff für „den wichtigsten Begriff“ fand. Marco konnte mit seinem kundigen Wissen die Wogen wieder glätten. Zum Schluss waren wir uns alle einig, dass sich die Kirche verändern muss. Aber in welche Richtung? Das wird die Zukunft zeigen und kann auch nicht an einem Sigristen-Kurs abschliessend beantwortet werden.

Zum Abschluss sahen wir uns noch den Film an: „Woran glauben?“ Mit 4 Fallbeispielen wurde im Film gezeigt, dass alle Leute an etwas glauben. Die Frage ist nur „an was Glauben wir?"

Mit dieser letzten Frage machten wir uns auf zum wohlverdienten Nachtessen.

Monika, Renata und Daniel

 

 

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